Keine Ehre für Kolonialverbrecher – Münchner Straßen endlich entkolonisieren!
Die GRÜNE JUGEND München hat auf ihrer Mitgliederversammlung am 19. November 2013 die Forderung nach einer Umbenennung von Münchner Straßennamen beschlossen, die nach Kolonialverbrechern, Orten kolonialer Verbrechen sowie nach Antisemitinnen und Antisemiten benannt sind. Konkret geht es um die Wißmannstraße, Dominikstraße, Bennigsenstraße, Leutweinstraße, Lüderitzstraße, Von-Gravenreuth-Straße, Von-Erckert-Straße, Von-Erckert-Platz, Von-Heydebreck-Straße, Groß-Nabas-Straße, Swakopmunder Straße, Taku-Fort-Straße, Waterbergstraße sowie um die Katharina-von-Bora-Straße und die Treitschkestraße.
Dazu erklärt Dominik Krause, Sprecher der Grünen Jugend München: „Massenmörder werden in München immer noch mit nach ihnen benannten Straßen geehrt. Die Von-Erckert-Straße ist beispielsweise nach einem Hauptmann in der ehemaligen Kolonie Deutsch-Südwestafrika benannt, der an der Niederschlagung der Aufstände der Herero und Nama beteiligt war. Diese Verbrecher haben keine Ehrung verdient – die Straßen müssen nach Afrikanerinnen und Afrikaner im antikolonialen Widerstand und nach Opfern rassistischer Gewalt in Deutschland umgenannt werden!“
Jamila Schäfer, Sprecherin der Grünen Jugend München ergänzt: „Die Katharina-von-Bora-Straße ist nach der Ehefrau von Martin Luther benannt, die die Judenfeindschaft ihres Mannes unterstützte und antisemitische Positionen verbreitete. Auch Heinrich von Treitschke, Wegbereiter des Antisemitismus im deutschen Bürgertum, dessen Satz „Die Juden sind unser Unglück“ auf jeder Ausgabe des NS-Hetzblattes „Der Stürmer“ stand, ist der Namensgeber einer Straße in München. Wir fordern eine Umbenennung dieser Straßennamen nach Opfern von antisemitischer Gewalt.
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