Verbot von obdachlosenfeindlicher Architektur in München
Antragstext
Die Mitgliederversammlung Grüne Jugend München möge die Forderung nach einem
Verbot vom Einsatz obdachlosenfeindlicher Architektur beschließen.
Auch als defensive Architektur bekannt, zählt dazu vor allem die Gestaltung des
öffentlichen Raums, die einen dauerhaften Aufenthalt und insbesondere das Liegen
an witterungsgeschützten Orten unerträglich machen soll. Die Veränderung von
Schlafmöglichkeiten auf beispielsweise Bänken in reine Sitzplätze, sowie das
Ergänzen von keinem weiteren Zweck dienender Architektur, die das Schlafen an
öffentlichen Plätzen wie zum Beispiel unter Brücken unmöglich macht, sind dabei
nur die Spitze des Eisbergs. Eine solche Architektur macht die Stadt nicht nur
obdachlosenfeindlich, sondern menschenfeindlich.
Die Stadt und der Landkreis München sollen die zukünftige Nutzung
obdachlosenfeindlicher Architektur in der Satzung verbieten, und bereits
implementierte Elemente schnellstmöglich rückbauen.
Begründung
Der Bau defensiver Architektur um soziale Gruppen und insbesondere Obdachlose aus dem öffentlichen Raum zu verdrängen ist menschenfeindlich. Es beschränkt den ohnehin wenig gesicherten Aufenthaltsort von Menschen ohne Unterkunft und entwürdigt diese außerdem. Die Gentrifizierung bestimmter Plätze bis hin zu ganzen Viertel wird hierdurch verstärkt und führt zudem dazu die steigende Anzahl an Obdachlosen und das staatliche Versagen allen Menschen eine Wohnung zur Verfügung zu stellen unsichtbar zu machen!
Wohnen ist ein Grundrecht. Kein Mensch darf dazu gezwungen sein auf der Straße zu leben!
Wir fordern stattdessen: Die Unterstützung von Obdachlosenunterkünften in München als vorrübergehende Lösung sowie den Ausbau und Ankauf von Sozialwohnungen durch die Stadt.
← zurück