Arbeitsprogramm 2016: Ein gemeinsamer Weg
Wir möchten als GRÜNEN JUGEND MÜNCHEN im nächsten Jahr und darüber hinaus die Politik in unserer Stadt gestalten. Aber wir können nur gemeinsam diesen Weg gehen.
Bildungsarbeit
Nachdem Ende letzten Jahres der Bildungsbeirat wieder neu einberufen wurde, wollen wir auch weiter daran arbeiten innerparteiliche Bildungsarbeit basisdemokratischer und (inter-)aktiver zu gestalten.
Dafür wird es einen Arbeitskreis (AK) „Athene“ – Aktionen, Themen, Engagement und neue Erfahrungen – (vorgeschlagener Name) geben, welchem vorerst keine weiteren Arbeitskreise untergeordnet sein werden. Stattdessen wird es innerhalb des AKs projektbezogene Aktionsteams geben. Diese arbeiten (Bildungs-)Projekte, Kampagnen und Aktionen, die vorher im AK Athene beschlossen wurden, aus. Bevor ein (neues) Projektteam zum ersten Mal tagt, sollte via dem GJM-Verteiler nach am Projektteam interessierten Mitgliedern gefragt werden, um somit allen Mitgliedern die Möglichkeit zur Mitarbeit an dem Projekt zu geben. Gelder für die Projekte werden durch den AK Athene beim GJM Vorstand beantragt.
Im AK Athene werden zwei Koordinator*innen (quotiert) für ein Jahr gewählt, die sich um regelmäßige Treffen des AK Athene, um die Koordination der Projektteams sowie um den Austausch mit dem GJM-Vorstand kümmern.
Ein erstes Projekt des AK Athene sollte ein GRÜNE JUGEND-Basics-Seminar sein, mit dem Ziel, den vielen Neumitgliedern Möglichkeiten aufzuzeigen aktiv in der GJM mitzuwirken und ihnen den Einstieg in die Grüne Jugend zu erleichtern.
Außerhalb der AK-Arbeit soll ein „Wie schreibe ich eigentlich einen Antrag?“- Workshop stattfinden. Wir wollen dadurch gegen die maue Antrags- und Debattenkultur innerhalb der GRÜNEN JUGEND MÜNCHEN angehen und unsere inhaltliche Arbeit stärken. Das Seminar soll mit mindestens 50% FIT*Personen quotiert stattfinden.
Frauenförderung
Die Anzahl aktiver FIT*-Personen ist für uns als eine queerfeministische Jugendorganisation noch immer viel zu gering. Um auch weiterhin Frauen*förderung zu gewährleisten und damit mehr Frauen* zu ermutigen, sich aktiv in Münchner junggrüne Politik einzubringen, plant der neugewählte Vorstand Frauen ein Forum zu schaffen, in welchem Vernetzung, Austausch und inhaltliche Weiterbildung primär zu feministischen Themen Platz haben. Ein solches Forum soll durch den „AK Räubertöchter“ (vorgeschlagener Name) geschaffen werden. Der AK Räubertöchter wählt je zwei Koordinatorinnen für ein Jahr, deren Aufgaben darin bestehen, Veranstaltungen und Treffen des AKs zu koordinieren.
Im Rahmen des AK Räubertöchter sollen unter anderem ein Frauen*rethoriktraining, feministische Weiterbildung und inhaltliche Vorstöße (in Form von Anträgen und Aktionen, ganz konkret am Equal-Pay-Day oder dem Frauenkampftag) geplant werden. Außerdem sollen Veranstaltungen wie regelmäßige Frauen*frühstücke oder zum Beispiel eine Frauen*club-/bar-Tour neben dem Spaß auch für eine bessere Vernetzung sorgen.
An dem Konzept des Frauen*mentoring wollen wir weiter festhalten. Als mögliche Mentorinnen wollen wir neben den Frauen* des Vorstands auch aktive weibliche Mitglieder der GRÜNEN JUGEND München gewinnen und das Konzept soll Neumitgliedern verständlicher und schneller erklärt und angeboten werden.
Kommunikation
Wir möchten unsere Außenkommunikation im nächsten Jahr professionalisieren, ausbauen und ihre Reichweite verstärken.
Selbstdarstellung
Wir möchten einen neuen Selbstdarstellungsflyer gestalten, den wir für die Kurzvorstellung unserer Arbeit gegenüber Interessierten und Neumitgliedern verwenden können. Er soll so gestaltet sein, dass er nicht etwa durch ein Vorstandsfoto oder Aktualitätsbezug in absehbarer Zeit veraltet ist.
Wir möchten auch über den Tag hinaus gültige thematische Flyer produzieren und damit immer gut für Infostände, Aktionen und Wahlkämpfe gerüstet sein.
Darüber hinaus möchten wir unsere Videoarbeit ausbauen und an einem Selbstdarstellungsvideo arbeiten. Die vormals aktive Video- bzw. Youtube-Arbeit der GJM muss reaktiviert werden, da Videoformate immer mehr an Bedeutung gewinnen und gerade in sozialen Netzwerken besser viral gehen als reine Text- oder Bildprodukte.
Werbung
Wir möchten gezielt mit Werbung auf uns aufmerksam machen, um unsere Vorstellung einer besseren Welt zu verbreiten. Die Arbeit mit Werbung soll auch das nötige Know-How für die bevorstehenden Wahlkämpfe aufbauen. Wir möchten dabei vor allem auf Onlinekommunikation setzen, also unsere Posts sponsern, aber auch unsere allgemeine Selbstdarstellung als Anzeigen-Posts schalten lassen.
Ebenso möchten wir gezielt Veranstaltungen, die für ein breites Publikum bestimmt und/oder als Einstieg für Interessierte geeignet sind, offensiv bewerben.
Soziale Medien
Wir möchten uns im Bereich der sozialen Medien weiter professionalisieren, indem wir vermehrt auf Share Pics und gezielt fürs Netz erstellten Inhalt setzen. Wir möchten Facebook und Twitter weniger als reinen Kommunikationsweg für allgemeine Inhalte nutzen.
Pressearbeit
In der Pressearbeit möchten wir vor allem durch geplantes Vorstoßen mit bestimmten Themen und Aktionen wahrgenommen werden. Unser Ziel ist es, eigene Themen zu setzen und nicht auf bereits laufende Diskussionen mit lautstärkeren Akteur*innen nur zu reagieren. Themen setzen wir entweder durch eigenes politisches Handeln wie inhaltliche Vorstöße und Aktionen oder durch bewusstes thematisieren eines Umstandes, der so bisher nicht angesprochen wurde.
Darüber hinaus möchten wir unsere Pressekontakte ausbauen und unseren Presseverteiler aktualisieren.
Zusammenarbeit mit Bündnis 90/Die Grünen
Die in der Vergangenheit gut funktionierende Zusammenarbeit mit Bündnis 90/Die Grünen München wollen wir sehr gerne aufrechterhalten. Gemeinsame Aktionen, Veranstaltungen und Meinungs- sowie Informationsaustausch soll weitergeführt und intensiviert werden. Dennoch sehen wir es als GRÜNE JUGEND München als eine unserer Aufgaben, den Aktivitäten und Aussagen von Bündnis 90/Die Grünen weiterhin kritisch gegenüberzustehen und unsere Meinung bei Bedarf laut kund zu tun.
“Ich bin die Grüne Jugend München”-Kampagne
Die GJM, das seid ihr: Junge Leute, die sich für Ökologie, Feminismus, Solidarität, Freiheit, eine bessere Welt und so viele andere Dinge einsetzen – wir wollen das zeigen! Alle Facetten der GJM sind es wert, bemerkt und gehört zu werden. Deshalb möchten wir eine „Ich bin die Grüne Jugend München“-Kampagne starten, in der wir aktive Mitglieder vorstellen und ihre Gründe dafür, sich in der GJM zu engagieren, entweder in Form eines Videos oder eines Porträts mit deinem Statement. So hoffen wir auch neue, aktive Mitglieder zu gewinnen und gut aufgestellt in den Wahlkampf 2017 zu starten.
Lebensgefühl
Die GJM ist über den Verband oder die Partei hinaus für ihre Lebensfreude, ihre Unkonventionalität und Weltoffenheit bekannt. Viele Freundschaften sind in der GJM entstanden und ehemals Aktive erinnern sich gern an ihre Zeit des Engagements zurück. Gerade unser Stammtisch ist immer gut besucht und zeigt das Interesse an Politik in einem lockeren Rahmen und an den anderen Menschen in der GJM.
Wir möchten den Geist eines „Great Place to do Politics“ wieder stärker beleben und auch als Attraktivitätskriterium für ehrenamtliches Engagement betonen. Das Gruppengefühl innerhalb des Verbands soll durch teambildende Maßnahmen und gemeinsame Unternehmungen gestärkt werden. Gestärkte soziale Bindungen kommen am Ende der politischen Arbeit immer zugute.
Wir möchten dafür eine gemeinsame GJM-Party ins Auge fassen und weitere, den Stammtisch ergänzende Maßnahmen zusammen entwickeln.
Thematische Schwerpunkte
Für das Jahr 2016 haben wir, der Vorstand der GRÜNEN JUGEND MÜNCHEN, uns vorgenommen selbstbewusst in der politischen Debatte Akzente zu setzen. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, wollen wir uns im Laufe dieses Jahres mit mehreren thematischen Schwerpunkten bemerkbar machen:
Ein Geflüchtetenprogramm für München
Letztes Jahr hat München gezeigt, dass wir eine Weltstadt mit Herz sind, und hat zehntausende Flüchtlinge willkommen geheißen; dieses Jahr muss die Politik endlich nachziehen! Statt leeren Parolen wie „wir schaffen das!“ oder Hass und Rechtspopulismus brauchen wir ein realistisches und zukunftsweisendes Programm für die Aufnahme der neuen Bürger*innen. Deshalb haben wir den Beginn dieses Jahres genutzt, um ein solches Programm für die Stadt München zu erarbeiten und öffentlich zu machen. Nachdem das Asylsystem jahrelang systematisch vernachlässigt und unterfinanziert wurde, stehen wir nun vor großen Missständen und einer (gewollten) Überforderung des Systems. Von Menschlichkeit geleitet, wollen wir diese Missstände anprangern und Lösungswege aufzeigen, damit aus der Hilfsbereitschaft vom Herbst eine langfristige Erfolgsgeschichte wird.
Mehr Lebensqualität im öffentlichen Raum
Wenn im Frühling die Tage länger werden und das Thermometer nach oben klettert, werden wieder alle Münchner*innen in den Englischen Garten, an die Isar oder in den Olympiapark strömen. Doch leider findet sich in der Münchner Innenstadt zwischen diesen grünen Oasen vielerorts lediglich eine Betonwüste mit wenig Lebensqualität und viel Autolärm und auch die Nutzung vorhandener Freiräume wird immer wieder einzuschränken versucht, da sie mangels Alternativen häufig überfüllt sind und sich Anwohner beschweren. Wir wollen eine ruhigere Innenstadt. Eine Innenstadt mit breiten, autofreien Flaniermeilen, die zum entlang schlendern einladen. Draußen zu sitzen, sollte nicht mehr heißen, einem Hubkonzert ausgesetzt zu sein und gleichzeitig sollen (junge) Menschen, die abends noch ein Bier im Freien genießen wollen, auch das Recht dazu haben statt von der Polizei der öffentlichen Flächen verwiesen zu werden. Junge Menschen werden hier grundlos gegenüber Christkindlmarkt- oder Oktoberfestbesucher*innen diskriminiert. Wir wollen München begrünen mit unseren Aktionen und Kampagnen für mehr Lebensqualität im öffentlichen Raum! Dafür wollen wir u. A. unser Wohncafé mit einem GJM Stammtisch verbinden und es zu einer Aktion für mehr Freiräume im öffentlichen Raum umgestalten. Die GJM steht in der guten Tradition, sich für mehr bezahlbaren Wohnraum und die sinnvolle Nutzung von freien Flächen in der Innenstadt einzusetzen. Dieses Jahr wollen wir damit weitermachen, denn solange sich die kommunale Politik in München nicht radikal ändert, müssen wir dafür kämpfen, dass München für junge Menschen bezahlbar und lebenswert bleibt!
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