28. April 2011

Beschluss der GJM gegen geplante Neubebauung an der Feilitzschstraße



Die Hamburger Immobilien Handlung plant 30 Luxuswohnungen und Einzelhandelsflächen an der Feilitzschstraße 7 zu errichten. Dort, wo jetzt lebenswerte Treffpunkte für Kunst, Kultur und Nachtleben sind, sollen Luxuswohnungen und Geschäftsräume entstehen.

Die Grüne Jugend München will dies verhindern und fordert einen STOPP des laufenden Baugenemigungsverfahrens. Die Grüne Jugend München fordert die Stadt auf, sich gegen einen ungezügelten Verwertungsdruck zu wehren und auf ihre Gestaltungshoheit zu pochen.

Unter anderem würde mit dem Monopoltheaters eines der etabliertesten und preisgekröntes Programmkino Münchens die Feilitzschstraße verlassen und zu einem Verlust von Kulturraum in Altschwabing führen. Die jetzige Bauplanung nimmt den Verlust kulturellen Lebensraumes für viele Münchnerinnen und Münchner in Kauf. Die Grüne Jugend München will dieses einzigartige kulturelle Biotop schützten und sagt NEIN zur geplanten Neubebauung.

Um diese kulturfremde Planung zu verhindern, fordert die Grüne Jugend München den Stadtrat auf, einen Bebauungsplan für das Gebiet um die Feilitzschstraße und Occamstraße aufzustellen. Anschließend eine sofortige Veränderungssperre nach §14 BauGB zu beschließen, damit über das weitere Vorgehen in Ruhe beraten werden kann. Durch eine Veränderungssperre dürfen bauliche Anlagen für zwei Jahre nicht beseitigt oder im größeren Stil verändert werden.
Sollte eine Veränderungssperre dann nicht mehr möglich sein, so ruft die Grüne Jugend München den Stadtrat auf, bei der Baugenehmigungsbehörde eine Rückstellungen des Baugesuches nach §15 BauGB für 12 Monate zu beantragen.

Mit der gewonnene Zeit will die Grüne Jugend München eine Diskussion ermöglichen:
Unter Einbindung der Bevölkerung soll diskutiert werden, wie die Zukunft der Feilitzschstaße, und des durch sie geprägten Viertels, ausschauen soll und mit geplanten Neubebauungen umzugehen ist. Eine Neubebauung an solch prominenter Schlüsselposition in Schwabing kann nicht als normaler Verwaltungakt abgehandelt werden, sondern bedarf einer Behandlung durch Bauausschuss und Stadtrat.
Die Stadt München hat anhand der Feilitzschstraße die Chance zu beweisen, dass sie ihre Bevölkerung vor ausufernden Projekten einer fortschreitenden Gentrifizierung beschützen kann.
Sollten sich keine Änderungen der Baupläne ergeben, wird die Grüne Jugend München den Protest und Widerstand der AnwohnerInnen ideel und personell unterstützen.
Die Grüne Jugend München setzt sich dafür ein kulturellen Lebensraum in München zu erhalten, um den Ausverkauf zur Einkaufsstraße zu verhindern

Begründung mit ausführlicherer Beleuchtung der Hintergründe:

Das Areal um die Feilitzschstraße ist einer der letzten Orte in Schwabing, an dem man im ehemaligen KünstlerInnenviertel Schwabing Kultur, Kunst und Gastronomie in einer seltenen Vielfalt vorfindet. Der in München einzigartige „kiezige“ Flair mit Kleinkunstbühnen, Kino, privaten Theatern, Kneipen und Restaurants machen die Feilitzschstraße und ihre Umgebung zum kulturellen Biotop und Anziehungspunkt für viele Münchnerinnen und Münchner.
Mit dem preisgekrönten Monopoltheater würde eines der etabliertesten Programmkinos in München die Feilitzschstraße verlassen und zu einem Verlust von Kunst und Kultur in Altschwabing führen.

Doch die geplante Neubebauung der Hamburger Immobilien Handlung an der Feilitzschstraße 7 gefährdet nicht nur 60 Meter Feilitzschstraße , sondern die kulturelle Vielfalt eines ganzen Viertels, da mit der Neubebauung auch der Verwertungsdruck auf übrigen Immobilien steigen würde. Die Grüne Jugend München sieht die Gefahr, das am Ende der Ausverkauf des Gesamten Arenal bevorsteht. Die Endphase der Gentrifizierung macht auch vor der letzten Kulturbastion in Schwabing nicht halt. Kunst und Kultur würden mit dieser Neubebauung aus der Feilitzschstraße vertrieben werden. Die Baupläne sind folglich auch keine Aufwertung im städtebaulichen Sinne, sondern eine reine Kommerzialisierung und damit Vernichtung von kulturellem Lebensraum in München.

Desweiteren würde mit einem Abriss einzigartiges Kulturgut zerstört werden. Das Ensembel um das Monopolkino prägt das Stadtbild der Feilitzschstraße. Die Bauten an der Feilitzschstraße 7 wurden nach dem 2. Weltkrieg aus den Trümmern des Krieges mühevoll erbaut. Aus den Baracken entwickelte sich im Laufe der Zeit ein Kino, Gastronomie und Hinterhofläden. Gleichzeitig wurden mit aufwendigen Graffitis an den Fassaden schützenswerte Kunstwerke geschaffen. Mit dem geplanten Neubau würde eine ganze Straße und das von ihr geprägte Viertel ihren lebenswerten Charme verlieren.

Sollte sich bei der Stadt München kein Widerspruch gegen das geplante Bauvorhaben erheben, so würde die Stadt München tatenlos zuschauen, wie in ihrem Hoheitsgebiet das kulturelle Ende eines ganzen Viertels eingeleitet wird. Dies will die Grüne Jugend München verhindern und fordert einen Stopp des geplanten Bauvorhabens. Kulturelle Vielfalt braucht Schutz durch die Stadt München!.
Die Grüne Jugend München fordert einen runden Tisch aller Beteiligten und wird konstruktiv-kritisch die weiteren Entwicklungen beobachten.



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