10. Mai 2012

Europatag 2012



Anlässlich des Europatags veranstaltete die Grüne Jugend München am 9. Mai 2012 eine Aktion am Rindermarkt in München.Die Jugendlichen trugen dabei zunächst T-Shirts mit antieuropäischen Aufschriften wie Nationalismus, Patriotismus, Abschiebung oder rassistische Klischees. Um das Ablegen dieser falschen Wertevorstellungen zu symbolisieren, rissen sie sich die T-Shirts demonstrativ vom Körper.

Zum Vorschein kam darunter ein Zeichen für den europäischen Gedanken. Jede und jeder einzelne trug dabei einen europäischen Stern um die eigene Teilhabe an Europa auszudrücken.
Verdeutlich wurde dies ebenfalls mit pro-europäischen Statements wie „Für Freiheit ohne Grenzen“, „Kein Mensch ist illegal“ oder „Weltbürgerin“.

Charlotte Roderer, Sprecherin der Grünen Jugend München erklärt zum Europatag:

„Am Europatag feiern wir den 9. Mai 1949, an dem durch die Schuman-Erklärung ein wichtiger Grundstein für ein vereintes Europa gelegt wurde. Vor allem in Zeiten der Wirtschaftskrise, in der antieuropäische Stimmen laut werden, sollten wir die Bedeutung eines gemeinschaftlichen Europas im Vordergrund behalten.

Nicht vergessen dürfen wir auch, dass die EU nicht nur ein Wirtschaftsabkommen ist, sondern die Umsetzung des europäischen Gedankens darstellt. Der europäische Gedanke ist der erste Ansatz einer nicht-nationalistischen Welt. Das Zugehörigkeitsgefühl zu Europa stellt hier einen ersten Schritt dar. Schlussendlich sollten wir aber aufhören uns durch irrationale, örtlich eingeteilte Gruppierungen in Form von Nationen oder ähnlichem zu identifizieren, denn solche Konstrukte sind bedingt durch die Abgrenzung zu etwas ’Fremden’, ’Außenstehenden’.“

Die Zeitung Die Welt“ machte bis vor kurzem mit ihrer Schlagzeile „Europa lernt Deutsch“ Eigenwerbung.
Dazu erklärt Dominik Krause, Sprecher der Grünen Jugend München :

„Genau hier sehen wir das Problem: die Staaten benutzen Europa derzeit als Spielball der nationalen Interessen. Wir müssen aufhören in deutsche, französische oder griechische Sichtweisen zu unterteilen und lernen, dass ein gemeinschaftliches Europa und eine europäische Sichtweise im Sinne Aller ist. Und zwar besonders in Zeiten einer Krise.
Die Grüne Jugend fordert mehr Kompetenzen an das Europäische Parlament abzugeben und die Zusammenarbeit der länderübergreifenden Fraktion zu stärken. Das EU-Parlament darf nicht weiterhin Spielfeld der Machtkämpfe nationaler Interessen bleiben.
Wir bedauern es sehr, dass der europäische Gedanke bei der Zeitung „Die Welt“ noch nicht angekommen ist. Doch hoffentlich lernen sie selbst statt ‚mehr deutsch‘ in Zukunft ‚mehr europäisch‘.“



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