Semesterticket – Wo bleibt die Jugendförderung?
In den kommenden Wochen haben die Studierenden an TU, LMU und der Hochschule München die Möglichkeit, über die Einführung eines Semestertickets abzustimmen.
Dieses besteht aus einem Sockelbetrag von 59€ pro Semester, welchen alle Studierenden zahlen müssen und der zur Fahrt von 18-6 Uhr werktags und am gesamten Wochenende berechtigt. Für einen Aufpreis von 141€ pro Semester darf das volle Angebot rund um die Uhr genutzt werden. Nutzen nicht ausreichend Studierende das umfassende Ticket, entsteht ein mögliches Defizit, welches die Stadt München zur Not übernehmen wird.
Jamila Schäfer, Sprecherin der Grünen Jugend München erklärt dazu:
„Dass die Studierenden bzw. die Stadt München nun selbst die Initiative ergreifen, zeigt die mangelnde Unterstützung junger Menschen seitens des Freistaates.
Wir begrüßen das vorgeschlagene Konzept als ersten Schritt hin zu einer solidarischen Finanzierung ausdrücklich. Allerdings finden wir es problematisch, dass diese Umverteilung von einkommensschwachen Jugendlichen selbst getragen werden soll.
Jugendförderung muss ein gesamtgesellschaftliches Anliegen sein und somit auch von dieser unterstützt werden. Es kann außerdem nicht sein, dass beispielsweise Senioren – noch dazu in starkem Gegensatz zum Mobilitätsbedürfnis – billigere Tickets als Jugendliche erhalten.“
Dominik Krause, Sprecher der Grünen Jugend München fügt hinzu:
„Wir fordern als weiteren Schritt ein günstiges Jugendticket für alle jungen Leute bis 25 Jahre. Dieses soll nicht nur für Studierende, sondern für alle, einschließlich zum Beispiel SchülerInnen, Azubis, BerufseinsteigerInnen oder FSJ’lerInnen gelten. Gerade für junge Menschen ist Mobilität unabdingbar. Sie muss sich deswegen in einem bezahlbaren Rahmen bewegen und nicht abhängig vom Vermögen des Elternhauses sein. Freistaat und Landeshauptstadt müssen sich dazu statt gegenseitigen Zuweisungsversuchen an einen Tisch setzen und ergebnisorientiert über die Finanzierungsfrage diskutieren! “
Jonas Pauli, Sprecher der Grünen Hochschulgruppe ergänzt:
„Zwar gehen unsere Forderungen noch weiter als ein Semesterticket, dennoch unterstützen wir dieses ganz klar als ersten Schritt zu einer sozial gerechteren und vor allem ökologischen Mobilität. Für die anstehenden Wahlen an den Hochschulen rufen wir die Münchner Studierenden zur Wahl und zu Solidarität mit ihren Kommilitoninnen und Kommilitonen auf.“
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